Irgendetwas über Gewohnheiten und Glanz…

Hi… Ein Monat schon wieder her, was? Sicher hast du die Worte, welche hier von Zeit zu Zeit erscheinen vermisst, nicht wahr? Wie konntest Du sie denn vermissen, wenn alles, was ich hier schreibe, in einem jedem um uns herum geschrieben ist? Hier gibt es nichts von wert, nichts was auch nur im Kern besonders wäre. Selbst ich bin es nicht und das ist meiner Auffassung nach vollkommen in Ordnung. Dennoch will ich mir diese Augenblicke, diese Zeit nun von mir selber rauben, auch wenn alles in mir schreit, mein Sein für diesen Moment im Bett zu fristen.

So viele Worte habe ich schon gefunden. Ich gehöre zu der Art Mensch, die das, was sie „erschafft“ auch selber konsumiert. Es spielt keine Rolle, was genau es ist. Doch kommen wir nun zu einer Art… „Kontext“.

Ich bin ein Meister der Flucht. Ja, wirklich! Das war ich immer und werde es, zumindest zu teilen, auch immer sein. Ich mag es nicht mich damit auseinanderzusetzen, was vermeintlich schmerzhaft ist. Menschen, welche von mir enttäuscht sind, lasse ich ziehen. Nennen wir es eine alte, klaffende Wunde, welche ich niemals gänzlich heilen konnte. Sicherlich, ich bin die letzten Jahre ein Meister der Veränderung und Verarbeitung geworden – Gut, wir wollen ehrlich sein: Nennen wir es einfach ein „besserer Lehrling“ sein. Gerne sehe ich mich als „Zauberlehrlich“ – Walle, walle… Wir kennen ihn alle. Es war mir nie wichtig gemocht zu werden, ganz im Kontrast stehend jedoch war es mir immer wichtig, Menschen nicht mutwillig zu verletzten. Klar, bei den meisten Menschen war es mir immer egal – ist es auch heute noch. Ich finde die meisten Menschen langweilig, berechenbar und somit nicht weiter interessant.

Warum sollte man sich auch dem hingeben, was man berechnen kann? Menschen, die einem nach der Nase reden, ihre Aufmerksamkeit nur den Röcken dieser Welt schenken. Menschen die keine Tiefe haben, keine Stärke. Gut, nun mag der geneigte Menschenfreund durchaus sagen, dass einem jeden Menschen Stärke innewohnt – Das sehe ich jedoch absolut anders! Und komm mir jetzt bitte nicht damit, dass wir alle die Stärke haben zu leben… Etwas ermüdenderes würde mir in diesem Moment kaum einfallen. Nein – die meisten Menschen die ich kenne, sind berechenbar. Ihre bloße Präsenz schläfert meine innere Menagerie der Neugier ein, nur durch bloße Anwesenheit. Selten jedoch, sehr selten, begegne ich einem Menschen, der meine volle Neugier weckt! Mir auf Augenhöhe zu begegnen? Ist an sich recht simpel, umso erschreckender ist die Quote derer, die daran scheitern. Und nein, all dieser Arroganz zum Trotz bin ich kein besonders belesener Mensch. Ich weiß nicht wer die „Rotschilds“ sind, kenne nicht die Leitsätze der Philosophie und Physik ist mir ein Rätsel. Vielmehr bin ich ein Eisen, welches sich im Feuer des Umfeldes schmiedet. Keine Kunst oder vergleichbares ist es, sondern vielmehr Energie. Zugegeben, seitdem ich mich viel „zuhause verstecke“ und mein Privatleben sich im digitalen abspielt, habe ich viel von diesem Feuer verloren – Allerdings bin ich umso schneller müde von meinem Umfeld und genau so schnell überfordert.

Mein Leben bestand bisher immer aus Moment der vergänglichen Flüchtigkeit. Regelmäßiger Kontakt ist mir irgendwie zu schnell monoton (wobei auch dies wieder der Erfahrung geschuldet ist) und die meisten Menschen lassen sich ohnehin nicht für das begeistern, was mich im innersten bewegt. So schreibt nun jedoch die Geschichte, dass ich ein Mensch bin, der es gewohnt ist „alleine“ zu sein. Nein, nicht Einsam. Ich bitte Dich dies nicht zu verwechseln. Allein sein ist eine gar wunderschöne Beschreibung für ein Maß an Freiheit, welches man sich kaum vorstellen kann. Bis vor ca. 5 Jahren kannte ich diesen Zustand garnicht und es ist erschreckend, wie schnell man sich dran gewöhnt. Sicherlich hat dieser Zustand auch all meine Faszination angefeuert mich schnell für ZU VIELE Dinge zu begeistern, aber ich mag es. Die Schatten, welche Begleiter dieses Zustandes sind machen jedoch den Kontakt zu Menschen, die ich nicht als langweilig oder Schablonengegossen interpretiere umso schwerer.

Warum? Weil ich es gewohnt bin in meiner „Grotte des Denkens“ für mich zu sein. Doch, darum soll es nun gar nicht gehen. Doch, vielleicht sollte es das an dieser Stelle. Magie liegt in allen Dingen. Davon bin ich überzeugt. Und auch wenn meine Worte bis hierhin recht abschätzig sind, neide ich die Menschen, welche meine Aufmerksamkeit nicht lange halten oder gar wecken können. Sie haben eine Leichtigkeit, welche sie ihr eigen nennen können, die ich gerne hätte. Sie haben eine Sicht der Dinge, die mir nur schwer greifbar scheint. Um noch mal die Keule der Arroganz zu schwingen: Ich kann mich glaube ich leicht in andere Menschen hinenversetzen, auch wenn mir diese Denke schon das ein ums andere Mal den Unmut meines Umfeldes eingebracht hat. Eine weitere, doch recht negative Begleiterscheinung ist, dass ich die Entscheidung von Menschen, egal zu was, aber vor allem mich betreffend, verstehen kann.

Ich meine, sind wir mal ehrlich… Die beste Gesellschaft bin ich nicht. Meine Gedanken sind im Strom meiner vermeintlichen Besinnung zu schnell, ich interpretiere zu viel und erahne immer ein Kaninchen da, wo keines ist. Ich ziehe mich zurück, wenn mir etwas zu viel wird oder ich „mich verletzt“ fühle. Ganz einfach… Ich bin da ziemlich simpel gestrickt und mache da selten einen Hehl raus. Nenn es Egoismus, nenn es Feigheit… Ich denke der breiten Masse werden an dieser Stelle mehr als ausreichend Adjektive einfallen und das ist okay.

Aktion weckt Reaktion und jeder Reaktion folgt eine weitere Aktion. Es ist so simpel, wie eben auch einfach.

Doch, wenn wir jetzt ganz ehrlich sind, ist hinter all diesen tollen, taffen Worte eine riesen Prise Unsicherheit. Nein, nicht bei allen Menschen, sondern eben bei jenen, die mir nicht egal sind. Diesen Status bei mir zu erreichen ist recht schwer. Meine Freundschaften sind meist derart oberflächlich, dass es kaum über gemeinschaftliche Aktivitäten wie „zocken“ hinaus geht. Das ein Mensch ein derartiges „Feuer“ in mir weckt, dass ich für diese Menschen da sein will, dass ich will, dass es ihnen gut geht… Es ist viel zu selten.

Menschen, die in meinem Umfeld „leiden“ möchte ich oft ein Pflaster sein. Menschen die nur „leiden“ wollen, will ich meist mit einem gesunden Abstand begegnen. Doch hier das Maß zu finden zu eben jenen, die mich faszinieren und denen ich helfen, für die ich da sein möchte? Uff… Vor allem gepaart mit meinem „natürlichen“ Fluchtmechanismus? Das ist eine Baustelle, welche ich angehen möchte.

Ja, mich zu kennen bedeutet sich auch, auf meine Persönlichkeit einzulassen. Die selbe Herausforderung begegnet mir ja immerhin auch bei anderen Menschen, oder?! Zu einfach formuliert, für das, was dahinter steckt, jedoch merke ich, wie meine Müdigkeit grade die Oberhand gewinnt… Also werde ich etwas Vernunft walten lassen und schlafen gehen. Vor allem werde ich mal darüber schlafen, wie ich dieses Thema betrachten möchte…

… doch am Ende wird alles so, wie es sein soll. Und wenn es anders ist, wie es aktuell den Anschein macht, muss ich auch mal meine gespielte Arroganz runterschlucken und eingestehen, dass ich ein Dulli bin, der auch in meinem Alter noch einiges zu lernen hat…

Gute Nacht zusammen! <3

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Share this content