Kaputt

Die Welt dreht sich und ist keine Scheibe. Klassische Fakten, die auch in der ein oder andere Gesellschaft gerne noch als Lüge interpretiert werden. Doch heute werden wir lernen, dass wir aus den Schatten treten müssen, das wir sonst die fahle Haut behalten, die wir doch so verabscheuen. Ich schicke als Warnung voraus, dass die nachfolgende Doppelmoral verstörend sein kann. Zwar ist sie gesellschaftlich klassifiziert, jedoch kann es nicht schaden zu warnen.

Die sozialen Medien hatten ja schon immer die Wirkung, dass mir hin und wieder der ein oder andere Brechreiz begegnet. Twitter bzw. X nutze ich nicht mehr. Erst gestern habe ich dem ganzen versucht eine Chance zu geben, was ich jedoch dort als Content geboten bekomme sind nackte Brüste, Menschen die erschossen werden und Schlägereien. Als Video! Alles. Was man davon halten soll? Ich für meinen Teil nun abstand und die Löschung meines Accounts dort wird nach dem fertigstellen dieses Beitrages erfolgen. Ich bin mir sicher, dass es wahrscheinlich mehr als nur ein paar hundert Menschen gibt, die all diese Inhalte sensationell unterhaltend finden. Sensationsgeilheit… Oder Freude am Leid? Die Menschheit war vermutlich schon immer so, auch wenn ich nur den Bruchteil des Momentes (gesamtheitlich aufs Leben) mitbekomme.

Die Anonymität des Netzes… Ein unreguliertes Geflecht. Jeder kann Inhalte hochladen, seinen unqualifizierten Senf namens Meinung abgeben und sich seines Lebens freuen. Im Alltag werden dann wieder flauschige Masken getragen, gelächelt und im Ärmel bereits das frisch gewetzte Messer geschwungen. Dieser Tage fehlt mir so viel. Ich vermisse Dinge, die scheinbar nie da gewesen sind. Vielleicht sind meine Gedanken auch nur in einer Richtung unterwegs, die ich nicht einordnen kann. Bevor ich mit dir nun einen zu weit tragenden Ausflug mache, belassen wir es erstmal dabei. Später folgen sicherlich noch Randnotizen. Ich habe ein recht schlichtes Gemüt, einen kompliziert komplexen Charakter und im Kern selbst versuche ich möglichst wenig Menschen zu verletzen. Letzteres ist mir in meinem Leben bisher nicht gelungen, denn immer da, wo ich für mich und mit mir Entscheidungen gefällt habe, brannte bereits der ganze Wald lichterloh und für Löscharbeiten war es zu spät. Ja, entgegen der Wahrnehmung die viele von mir haben möchten, habe ich ein Problem damit Menschen zu verletzen. Auf physischer, wobei primär auf emotionaler Ebene. Um den weiteren Text mit Kontext zu beleben, sollte ich vielleicht doch einen kleinen Ausflug mit dir machen. Sehen wir es also als… Trip? Naja, eher eine Reise zur Tankstelle.

In der Vergangenheit zeigte sich stets, dass ich ein Herz für Menschen habe, die irgendwie „kaputt“ sind. Meist psychisch. Zuweilen bilde ich mir ein, dass es immer ein aufleuchten gab, welches ich bei solchen Menschen erkenne. Den Kern, einen guten Kern den es zu pflegen gilt. Eigentlich haben mit dem Gedanken meine Beziehung angefangen. Also, fast alle. Mir gegenüber war ein Mensch. Voller vermeintlicher Lebensfreude und Scherben im Blick. Erkannte ich einen guten Charakter, Faszination oder irgendetwas, interessierte ich mich für mein Gegenüber. Eine gelebte, gedankliche Idiotie von mir war immer, dass jeder Mensch „liebe“ verdient hat. Nicht, dass der Gedanke an sich idiotisch ist, sondern vielmehr meine Ansicht, dass ich irgendwie das Leben dieser Menschen positiv beeinflussen könnte, damit sie heilen. Was außer Frage steht ist, dass diese Denken nicht nur lächerlich, sondern auch fernab jeder gesunden Realität liegt. Sicherlich werden meine eigenen Lebensabschnitte damit zu tun haben. Das will und kann ich garnicht abstreiten. Klar, möglich wäre es, doch muss ich mir den Mist den ich schreibe auch selber glauben können. Da bin ich mit der Wahrheit vermutlich besser dran.

Die Summe aller Dinge ist nun, dass ich ab einem gewissen Grad einer Beziehung immer etwas gefunden habe, dass mich dann doch so sehr stört, dass ich irgendwann die Segel setze. So kalt und herzlos sich das anhören mag, aber warum seiner Zeit nicht dasselbe Gewicht zuordnen, welches man auch Anderen zuspricht? Doch bevor ich es zum Steg schaffe, stolpere ich hirnverbrannt durch den Tag. Ich bin kein Freund von Masken, aber ich trage selbst oft genug welche. Keine meine Persönlichkeit kompromittierenden, sondern die der „Alles ist gut“-Facette. Auch an dieser Stelle muss ich wieder eingestehen, dass meistens dann alles passiert, aber bei bestem Willen nichts gutes.

Das war jetzt wieder so ein Ausflug, den man sich auch hätte

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